Karriere

Im Jahr 1950 gewann Udo Jürgens bei einem Komponisten-Wettbewerb
des Österreichischen Rundfunks unter 300 Einsendungen mit
dem Lied Je t’aime als jüngster Teilnehmer den 1. Preis.
Seine ersten Auftritte unter dem Künstlernamen Udo
Bolán Band fanden während seiner Studienzeit in kleineren
 Lokalen statt. Erst später machte er aus seinen beiden
Vornamen Udo und Jürgen den Künstlernamen „Udo Jürgens“.

1959 erzielte er einen ersten Achtungserfolg mit dem Lied Jenny;
der Titel wurde 1961 von Lale Andersen mit einem von Jürgens
neu geschriebenen Text (Jonny) interpretiert.
 1960 komponierte er für Shirley Bassey den Welthit Reach
for the Stars. Im selben Jahr gewann er zusammen mit Hannelore Auer,
 Heinz Sagner, Inge Brandenburg und Frank Forster
 das Songfestival von Knokke für Deutschland. Ab 1963
 arbeitete er mit dem Münchener Medienmanager Hans R.
 Beierlein zusammen, der ihn besonders als Komponist förderte.
1964 startete Udo Jürgens beim Grand Prix Eurovision
für Österreich in Kopenhagen. Er erreichte mit Warum nur,
 warum? den 6. Platz. Matt Monro verkaufte mit der englischen
Version Walk Away 1,5 Millionen Schallplatten, kam auf
 Platz 23 in den USA, Platz 4 in Großbritannien und belegte
weitere Plätze in den Hitparaden rund um die Welt.
 Das deutschsprachige Original wurde in Frankreich ein
Nummer-1-Hit. Jürgens komponierte für Frank Sinatra If
 I Never Sing Another Song. Sinatra trat diesen Titel
 wegen einer Karrierepause an seinen Freund Sammy Davis
 junior ab. 1965 hatte Jürgens Erfolg mit dem Hit "17 Jahr',
 blondes Haar".

 

1965 nahm Udo Jürgens sowohl am Sanremo-Festival als
 auch erneut am Grand Prix Eurovision, diesmal in Neapel,
 teil. Bei letzterem erreichte er mit Sag ihr, ich laß
sie grüßen Platz 4. Im nächsten Jahr folgte die dritte

Teilnahme, und er erreichte am 5. März in Luxemburg mit Merci,
 Chérie den ersten Platz. Dies verschaffte ihm den internationalen
 Durchbruch. Es folgten ausgedehnte Tourneen in alle Welt.
 1968 kehrte er zum Sanremo-Festival zurück. In dieser Zeit
 nahm er Platten seiner Kompositionen in unterschiedlichen
Sprachen auf.

Neben seiner musikalischen Karriere spielte Udo Jürgens
 in den 1950er und 1960er Jahren in mehreren deutschen
 Unterhaltungsfilmen.

1971 sang Udo Jürgens das Lied der ARD-Fernsehlotterie
Zeig mir den Platz an der Sonne. Auch 1976 (Ein Lied für alle,
 die einsam sind) und 1980 (Ist das nichts?) sang er die Lieder
 der Fernsehlotterie. Griechischer Wein (1974) wurde ein großer Hit.
 Zu seiner Ehrung und als Ausdruck des Dankes, das Leben
 der griechischen Gastarbeiter in Deutschland derart emotional
ausgedrückt zu haben, wurden Udo Jürgens und der Textschreiber
 Michael Kunze vom griechischen Ministerpräsidenten
Konstantinos Karamanlis in Athen empfangen.
 Das Lied wurde unter dem Titel Phile kerna krassi
ins Griechische übertragen und zu einer Art Volkslied.
 Bing Crosby nahm es mit dem Titel Come Share the Wine auf;
später sang es Al Martino, der damit ebenfalls großen Erfolg hatte.
 Udo Jürgens bestritt Tourneen durch Deutschland, Österreich,
 die Schweiz, Griechenland, Polen, Japan und Australien.

1977 übernahm der Schweizer Freddy Burger das Management
von Udo Jürgens. Die erfolgreiche Zusammenarbeit und
 Freundschaft hielt bis zu Jürgens’ Tod an. Erstmals
 ging Udo Jürgens 1982 mit dem Orchester von Pepe Lienhard
auf Tournee.

Sein größter finanzieller Erfolg war Buenos días,
Argentina mit der bundesdeutschen Fußballnationalelf.
1978 bekam er dafür nach fünf Wochen eine Goldene
Schallplatte und nach zwei Monaten eine Platin-Schallplatte.
 Außerdem war dieser Schlager in einer Country-Musik-Fassung
in Nordamerika sehr erfolgreich; Marty Robbins erreichte

damit Platz 25 in den Country-Charts.

Seit Anfang der 1980er gelangen Udo Jürgens keine
Top-10-Platzierungen in den bundesdeutschen Single-Charts
 mehr, er veröffentlichte jedoch regelmäßig weiter
 Alben, die sich vor allem in Österreich gut verkauften.
In Deutschland war sein kommerzieller Erfolg zu dieser Zeit
eher mäßig.

Als Nebendarsteller war er in den 1990er Jahren in
 den Fernsehserien Das Traumschiff und Ein Schloß
am Wörthersee zu sehen.

Größere mediale Aufmerksamkeit erhielt Udo Jürgens
wieder Ende der 2000er Jahre, nachdem das Musical
Ich war noch niemals in New York seine Premiere hatte.
So nahmen 2009 die Sportfreunde Stiller eine Cover-Version
des Titelstückes auf ihrem Album MTV Unplugged in New York auf,
 bei dem auch Gesangsaufnahmen von Udo Jürgens verwendet wurden.
 Der Erfolg dieses Albums und der Single brachten dem Sänger
 nach 17 Jahren seine ersten Platzierungen in den deutschen
 Singlecharts ein.

Mit dem Erfolg des Musicals stiegen auch wieder die
Verkaufszahlen für Jürgens’ Albumveröffentlichungen.
Ab 2008 belegten diese regelmäßig Spitzenpositionen in
den deutschen und österreichischen Charts. Im Februar 2014
veröffentlichte er sein letztes Album, Mitten im Leben,
 und ging ab Ende Oktober 2014 auf die gleichnamige
Tournee. Sein letztes Konzert gab Udo Jürgens am 7. Dezember 2014
im ausverkauften Hallenstadion in Zürich.

Nach seinem Tod im Dezember 2014 stiegen
die Verkaufszahlen sprunghaft an und blieben über Wochen
auf einem hohen Niveau; dieser posthum-Effekt gipfelte
im erneuten Erreichen der Nr. 1 in den österreichischen
 Charts Anfang April 2015.

Quelle Text: Wikipedia