Sein Leben

Kindheit

 

Udo Jürgens wurde als Sohn deutscher Eltern in Klagenfurt geboren.
 Seine Mutter Käthe (geb. Arp; * 9. August 1908),
stammte aus Prasdorf in der preußischen Provinz
Schleswig-Holstein. Sein Vater Rudolf wurde als Sohn
 des deutschen Bankdirektors Heinrich Bockelmann am 14.
 Dezember 1904 in Moskau geboren und flüchtete nach
 Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit seinen Eltern
 in das damals neutrale Schweden. Nach dem Krieg ließen
 sich seine Eltern auf Gut Schloss Ottmanach in Kärnten nieder,
 das Jürgens’ Großvater seinen fünf Söhnen geschenkt hatte.
 Sein Vater war von 1938 bis 1945 sowie von 1954 bis
 1958 Bürgermeister der Gemeinde Ottmanach. Er verstarb am 2. April
1984. Ein Verwandter mütterlicherseits war der Dadaist Hans Arp.
 Ein Onkel väterlicherseits, Werner Bockelmann (SPD),
war von 1957 bis 1964 Oberbürgermeister von Frankfurt am Main.
 Ein weiterer Onkel, Gert Bockelmann, lebte auf Gut Barendorf
 bei Lüneburg, das heute eine Heimvolkshochschule beherbergt,
und war dort zeitweise Bürgermeister. Udo Jürgens’ Onkel Erwin
 Bockelmann und Jonny Bockelmann waren Mineralölindustrielle.
 Sein mit dem Lied Mein Bruder ist ein Maler bedachter
Bruder Manfred Bockelmann ist ein bekannter Maler und Fotograf.

Jürgens wuchs im elterlichen Schloss Ottmanach
auf dem Magdalensberg in Kärnten zusammen mit seinen
 beiden Brüdern John (1931–2006) und Manfred auf.
 Das Klavierspielen brachte er sich selbst bei;
systematischen Unterricht erhielt er erst später.
 Bei der Hitlerjugend erhielt er laut Aussage in seiner
 Biografie Der Mann mit dem Fagott von einem Gruppenführer
 eine heftige Ohrfeige, die ihm eine Verminderung seiner

Hörfähigkeit auf einem Ohr eintrug. Das Gymnasium verließ
 er ein Jahr vor der Matura. Später studierte er Musik

am Kärntner Landeskonservatorium in Klagenfurt sowie
 am Mozarteum in Salzburg. Seine musikalische Karriere
begann er in Klagenfurt u. a. im „Tanzcafé Lerch“ des
ehemaligen SS-Sturmbannführers Ernst Lerch.

Erwachsener Mensch

Von 1964 bis 1989 war Jürgens mit dem ehemaligen Fotomodell
 Erika Meier, genannt Panja, verheiratet. Der Ehe entstammen
zwei gemeinsame Kinder, John (* 20. Februar 1964) und Jenny
 (* 22. Jänner 1967), ein Künstler und DJ bzw.
Schauspielerin. Außerdem hat Udo Jürgens zwei nichteheliche
Töchter, Sonja Jürgens (* 1966) und Gloria Burda
 (* 29. November 1994).

Im Juni 1977 zog Jürgens in eine Penthouse-Wohnung
am Bellevue in Zürich. Da zu jener Zeit sowohl
 in Österreich als auch in Deutschland Steuerschulden
 bestanden, wurde ihm dieser Umzug in diversen Medien
als Steuerflucht ausgelegt. Jürgens sah diese Schulden
 jedoch durch einen auf einem Münchner Sperrkonto deponierten
„siebenstelligen Betrag“ abgedeckt. Seit 17. November 1978
 ist seine Firma Udo Jürgen Bockelmann & Co, seit Oktober

2014
 als Udo Jürgens Bockelmann & Co, mit Sitz in Zürich,
 im schweizerischen Handelsregister eingetragen.
 Mit der Umfirmierung wurde nicht nur Jürgens Wohnsitzverlegung
von Zumikon in die Gemeinde Meilen angezeigt
 , sondern wurde ebenfalls der Name Jürgens’,
 der bereits seit der Firmengründung im Jahre 1978
fälschlich mit Bockelmann, Udo Jürgen (Künstlername
 'Udo Jürgens') eingetragen war, auf Bockelmann, Udo Jürgens
(Künstlername 'Udo Jürgens') geändert. Rechtlicher Hintergrund
war die mit Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt
vom 19. Juli 2010 bewilligte Änderung der Vornamen Bockelmanns
von bisher Jürgen Udo auf Udo Jürgens, mit der beim
 Handelsregisteramt Zürich am 23. Oktober 2014
 eingebrachten Anmeldung der Änderung als Nachweis hinterlegt.

Am 4. Juli 1999 heiratete er seine langjährige

Lebensgefährtin Corinna Reinhold (aus Mönchengladbach-Rheydt)
 in New York. Zusammen bezogen sie 1997 ein Haus in Zumikon
 in der Schweiz. 2006 ließen sie sich scheiden.
 Im Februar 2007 erlangte Udo Jürgens die schweizerische
Staatsbürgerschaft, am 8. Juni wurde ihm im Rahmen
des Zumiker Dorffestes die Einbürgerungsurkunde übergeben.
 Seine österreichische Staatsbürgerschaft durfte er behalten,
 so dass er anschließend Doppelbürger war. Im Juli 2012
erwarb Jürgens eine Villa in der Gemeinde Meilen mit Blick
auf den Zürichsee, Dieses Haus ließ er umbauen.
 Er wohnte während der Umbauzeit in Gottlieben.
2015 wollte er in das Haus in Meilen einziehen, wozu es
 jedoch durch seinen Tod nicht mehr kam.

Udo Jürgens bezeichnete sich selbst in der Öffentlichkeit
mehrfach als Atheist.

Nach der im Februar 2014 mit knapper Mehrheit
entschiedenen Eidgenössischen Volksinitiative
 «Gegen Masseneinwanderung» wurde Jürgens
nach einem Interview der Bild-Zeitung in den

deutschsprachigen Medien zitiert mit „Das hat mich schockiert
und tief enttäuscht. Europa ist die beste Idee,
 die dieser Kontinent seit tausend Jahren hatte.
 Ich habe mich nach der Entscheidung für die Schweiz geschämt“
 und dass er sich „nicht mehr willkommen gefühlt habe in der
 Schweiz“, was in der Folge zu kontroversen Reaktionen führte.
 In einem weiteren Interview mit Bluewin Entertainment
 relativierte er diese Aussagen als Missverständnis
 und stellte fest: „Diese Äusserung tut mir leid,
 das gebe ich ehrlich zu.“

Die Geschichte seiner Familie und die Anfänge
 seiner Karriere beschreibt Jürgens in dem Roman
 Der Mann mit dem Fagott gemeinsam mit Michaela Moritz
im Jahr 2004 (verfilmt im Jahr 2011), mit der er bis
 zu seinem Tod liiert war.

 

Sein Leben bis zum Tod


Der weiße Marmorflügel als Grabstein wurde
 von Udos Bruder Manfred Bockelmann entworfen.
Am 21. Dezember 2014 brach Udo Jürgens während
eines Spaziergangs in Gottlieben im Kanton Thurgau
 bewusstlos zusammen und starb trotz eines
 Wiederbelebungsversuches
 im Spital von Münsterlingen an Herzversagen
im Alter von 80 Jahren. Nur zwei Wochen zuvor hatte er
in Zürich den ersten Teil seiner 25. Konzerttournee,
die unter dem Motto „Mitten im Leben“ stand, beendet.
 Seinen letzten öffentlichen Auftritt absolvierte er am
11. und 12. Dezember 2014 im Berliner Velodrom
 in der Helene Fischer Show. Der Auftritt wurde
 kurz nach seinem Tod zu Weihnachten im Fernsehen ausgestrahlt.

Seinem eigenen Wunsch entsprechend wurde sein
Leichnam eingeäschert. Die Einäscherung wurde am 23.
Dezember 2014, zwei Tage nach seinem Ableben,
vorgenommen. Am 15. Januar 2015 nahmen rund 200
Freunde und Weggefährten bei einer Gedenkfeier in
 Zürich Abschied von Udo Jürgens. Am 22. und 23.
Januar wurde die Urne Jürgens’ in der Volkshalle
 des Wiener Rathauses aufgestellt, wo die Öffentlichkeit
 dem Musiker die letzte Ehre erweisen konnte.
Amtsträger wie der österreichische Bundespräsident
 Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann
 trugen sich dort in die ausliegenden Kondolenzbücher ein.
 Bestattet wurde er am 9. Mai 2015 in einem Ehrengrab
 der Stadt Wien (Gruppe 33 G, Grab Nr. 85)
 auf dem Zentralfriedhof. Der Grabstein, der einen
 in ein weißes Trauertuch gehüllten Flügel darstellt,
wurde von seinem Bruder Manfred entworfen und
vom Bildhauer Hans Muhr in Marmor umgesetzt.
 Auf der Gedenktafel steht unter anderem eine seiner
 Textpassagen „Ihr seid das Notenblatt, das für mich
alles war, ich lass’ Euch alles – ich lass Euch alles da!“

 

Quelle:Text Wikipedia

Foto aus dem Internet